Donnerstag, 22. Oktober 2015

Blackout

Ich schreibe aktuell ein Buch und hier habt ihr mal den Anfang des ersten Kapitels. 



ERWACHT
Ich erwachte und schaute mich um. Ich befand mich in einer Art Gefängniszelle, langsam ging ich die Zelle auf und ab und versuchte herauszufinden wie groß sie war. 15 Schritte lang und 10 Schritte breit. In der linken Ecke stand ein Eisenbett von dem ich anscheinend heruntergefallen war. Mein Kopf schmerzte von dem Fall und ich schaute mich weiter um. In der Mitte stand ein großer Tisch mit drei Stühlen dahinter ein kleines Klo und ein Waschbecken.Die andere Wand sowie die Fenster waren überzogen mit Gittern und aus grauem Beton. Wie um alles in der Welt bin ich hierher geraten. Aus dem Gang drang eine tiefe männliche Stimme:“ Haltet unsere Gäste in Schach“. Gäste? Bin ich nicht der einzige Gefangene hier? Die Gestalt kam näher, sie trug einen langen schwarzen Umhang, schwarze Schuhe und auf dem Gesicht eine Maske, als die Gestalt an meiner Zelle vorbeiging brüllte ich:“ Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir und wer bin ich?“ Doch ich bekam keine Antwort, ich entdeckte im hinteren Teil der Zelle einen Spiegel , ich lief hin und betrachtete mich im Spiegel. Offenbar habe ich blondes struppiges Haar, bin etwas muskulös gebaut, besitze ein kantiges Kinn und blaue Augen. Ich würde mich auf 18 Jahre schätzen. Der Mann lief vorbei, sah mir in die Augen und verschwand umgehend wieder. Was ist nur geschehen? Habe ich einen Aufstand gestartet oder noch schlimmer habe ich jemanden ermordet? Wieso kann ich mich an nichts erinnern. Langsam schaute ich in der Zelle nach einem Fluchtweg, doch keiner in Sicht. Auf dem Tisch lag ein Metalllöffel. Ich muss mir einen Weg nach draußen graben, die Wände sind zum Glück nicht aus Metall. Ich ging die Zelle auf und ab und schaute unter das Bett. Dort lagen sehr alte Bücher, kniend kramte ich die Bücher unter dem Bett raus und musterte den Einband der beiden Bände. Beide waren sehr staubig, teilweise waren die Seiten zerfleddert. Der Titel war kaum noch lesbar, weswegen ich das Buch aufschlug, Das Buch stellte sich als „Margos Spuren“ von einem gewissen John Green heraus. Ich schaute auf das Erscheinungsjahr , da stand 2012. Was machen hundert Jahre alte Bücher hier in dieser Zelle. Hat ein anderer , der gestorben ist hier die Bücher vergessen. Das andere Buch war sehr schmal, es hatte einen blauen Einband und hieß „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert. Die Seiten waren vergilbt aber noch lesbar, Der erste Satz war: „Ein Mann kam nach Deutschland.“
Deutschland? Hieß so der Ort an dem ich bin. Für das zweite Buch war das Alter sehr erstaunlich, es ist 1948 erschienen, in der Zeit,von der niemand mehr sprechen darf. Absurde Gedanken schossen mir durch den Kopf:“Bin ich in der verbotenen Zeit, nein lächerlich, was macht denn ein 70 Jahre älteres vergilbtes Buch hier? Vielleicht bin ich in der Zeit gereist? Stamme ich aus einer entfernten Zukunft? Oder waren gefangene aus der Zukunft hier?“ Ich schätze, ich finde erst die Antwort auf meine Fragen, wenn ich weiß wer ich wirklich bin! Werde ich es jemals herausfinden? Vielleicht bin ich auch einfach ein Niemand, jemand der keinen Wert in der Gesellschaft hat. Ich legte mich auf das Bett und schlief langsam ein.

Diese Nacht hatte ich einen seltsamen Traum. Ein Mann ging an einen Fluss, er beobachtete die klaren blauen Wellen. Der Mann stand an einem sandigen Ufer. Vielleicht ist es ein Strand. Plötzlich fing es an zu regnen und der Mann sprang in den Fluss. Ich stand neben dem Mann, als er sich in die Fluten stürzte. Doch das seltsamste war, ich sprang auch in die Fluten. Mein ersten Gedanken waren dass ich offenbar nicht schwimmen konnte. Muss ich den linken Arm auf den Rücken legen, oder kreisförmige Bewegungen. Nach hilflosen hin und her Gepaddel wurde alles dunkel um mich herum und ich ertrank in den kalten blauen Wellen.
Ich wachte schweißgebadet auf und stellte erleichtert fest, dass ich noch lebe. Schnell nahm ich das Buch „Draußen vor der Tür“ in die Hand und schlug die 1. Szene auf. Mein Traum hatte genau den selben Inhalt wie das Buch. Plötzlich spuckte ich Wasser aus. Als ich mein T-Shirt anfasste, stellte ich fest,dass es komplett nass war. Habe ich diesen Traum etwa wirklich erlebt? Nein, das ist unmöglich, sonst müsste ich ja tot sein. Zu Beginn beschloss ich diesen Traum zu ignorieren. Der seltsame Mann ging in den folgenden Tagen ein paar Mal an meiner Zelle vorbei, jedoch wechselte er kein Wort mit mir. Mein Versuch mich hier herauszugraben war gescheitert. Eines Morgens versuchte ich vergeblich nach dem Löffel , doch dieser war verschwunden. Werde ich das überleben? Ich muss auf mich aufmerksam machen und wohl oder übel diesen Mann fragen, wer ich bin oder einen der anderen Gäste.



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