Mittwoch, 25. Januar 2017

INTERVIEW | SEBASTIAN FITZEK


Heute habe ich ein Interview für euch. Im Oktober hatte ich ein kurzes Interview mit dem Meister des Wahns. Die Fragen durften damals meine Instagramabonennten auswählen. 


 SEBASTIAN FITZEK 





Bucheleganz: 

Man sagt immer: Autoren verarbeiten ihre eigenen Erlebnisse in ihren Geschichten. Welches Erlebnis von Ihnen kommt einem Ihrer Psychothriller am nächsten?



Fitzek: 

Das kann man so pauschal nicht sagen. Keines meiner Werke ist autobiographisch aber in jedem stecken persönliche Erlebnisse. Ein guter Freund von mir zum Beispiel hatte eine seelische Erkrankung, die ich in „Die Therapie“ verarbeitet habe.


Bucheleganz:  
Sie haben durchaus einen nahen Kontakt zu ihren Fans. Wie würden sie ihre Leser, die sie bisher kennen gelernt haben, kategorisieren?


Fitzek: 
Als unkategorisierbar. Erst auf der letzten Lesung waren unter meinen Zuhörern ein 12jähriges Mädchen und ein 84 Jahre alter Pensionär. Gemein ist ihnen nur die Liebe zu spannender Literatur.


Bucheleganz: 
 Wie Stephen King haben sie auch Kinder. King selbst hielt seine Kinder fern von seinem Büro, in denen er die Geschichten schrieb, einfach nur, weil dort der Horror geboren wurde. Wie ist das mit ihren Kindern? Wissen sie schon, was der Papa da so anstellt oder ist es am Familientisch ein Tabu-Thema?

Fitzek: Sie wissen, dass Papa sein Geld damit verdient, sich Geschichten auszudenken. Die Natur der Geschichten kennen sie noch nicht. Dafür sind sie zu jung.

Bucheleganz:
Was würden sie tun, unabhängig von ihrem Roman "Das Paket", wenn sie ein Paket für einen Nachbarn annehmen sollen, den sie gar nicht kennen?
Fitzek: 
Das habe ich getan und genau das gab ja die Idee zu dem Roman.


Bucheleganz:
 Ihre Bücher sind manchmal ziemlich erschreckend, wie reagiert ihr Umfeld darauf dass sie solche Ideen haben? 
Fitzek:
Da mich die meisten meiner Freundinnen und Freunde schon sehr, sehr lange kennen wundern die sich über fast gar nichts mehr.

Bucheleganz:
Welche Figur empfanden sie von ihrer Gestaltung und Entwicklung in einer ihrer Geschichten bisher am schwersten?

Fitzek: 
Ich trage meinen Kampf mit jeder aus, aber besonders schwer war es sich in die blinde Alina in „Der Augensammler“ und „Der Augenjäger“ hineinzuversetzen. Zum Glück hatte ich über 20 Sehbehinderte, die mich bei der Recherche unterstützt haben.

Bucheleganz:

Wenn eine Figur ihrer Bücher an die Tür klopft: Wen würden sie reinlassen und wen am liebsten aussperren?


Fitzek: 
Ich würde alle reinlassen. Ich kenne ja selbst bei den Bösen die Schwächen und wüsste mich zu wehren.

Bucheleganz:
  Welche Bücher ihrer Kollegen finden sie persönlich am Besten
Fitzek: 
Ich lese sehr gerne Andreas Eschbach, Peter Prange, Wiebke Lorenz, Donna Tart, Tom Wolfe und wenn es zu Thrillern kommt aktuell:
Harlan Coben, Michael Robotham, Paul Cleave und viele, viele mehr.


Bucheleganz:
Was würden sie machen, wenn sie in der Situation ihrer aktuellen Protagonistin wären
Fitzek:
Genau diese Frage stelle ich mir für jede Szene und schreibe es dann auf. Vermutlich würde ich mich nicht so geschickt anstellen, wie manche meiner Helden.

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